Das Cardiologicum Bremerhaven ist Teil der Sanecum Gruppe.

Vorhofflimmern

Antikoagulation bei Vorhofflimmern nach der ESC-Leitlinie 2010

   Risikofaktoren   Therapie
   Alter > 75 Jahre  Marcumar (INR 2,0 - 3,0)
   Früheres Ereignis
(Apoplex, TIA, Thromboembolie)
 Marcumar (INR 2,0 - 3,0)
   2 moderate Risikofaktoren
(EF<40%, RR, Diabetes m., weiblich, > 65 Jahre)
 Marcumar (INR 2,0 - 3,0)
   1 moderater Risikofaktor  Marcumar oder ASS 100 mg
   kein Risikofaktor  ASS oder keine Therapie
     

Nur männliche Patienten unter 65 Jahren ohne Risikofaktor bedürfen keiner Antikoagulation oder werden mit ASS 100 mg behandelt.


Blutungsrisiko (HAS-BLED Score)

   Risikofaktor  Punkte
 H  Hypertension  1
 A  abnormal renal or liver function  1 oder 2
 S  Stroke  1
 B  Bleeding in history  1
 L  labile INRs  1
 E  Elderly (age > 65 years)  1
D Drugs or alcohol 1 oder 2

bei 3 und mehr Punkten besteht ein hohes Blutungsridiko !!



Amiodaron bei Vorhofflimmern
Amiodaron kann ambulant aufgesättigt werden.

Vor der Aufsättigung:
Rö. Thorax, Lungenfunktion, Schilddrüsenparameter, Transaminasen
3 wöchige effektive Antikoagulation mit Marcumar (INR: 2,0-3,0)
oder TEE zum Ausschluss von Vorhofthromben.

Während der Aufsättigung:
Reduktion von Marcumar um 25%,
Reduktion von Digoxin um 50 % oder (besser) absetzen.

Aufsättigung: 3 x 200 mg / Tag über 4 Wochen, dann 1 x 200 mg / Tag
Ekg-Kontrolle 1 x / Woche ( bei QT> 550 ms: Dosisreduktion)

Monitoring der chronischen Therapie
  • Schilddrüsenparameter - 2 x / Jahr
  • Transaminasen - 2 x / Jahr
  • Rö. Thorax - 1 x / Jahr
  • Lungenfunktion - 1 x / Jahr oder bei Symptomen
  • Augenärztliche Untersuchung - 1 x / Jahr

Indikationen zum Absetzen von Amiodaron
  • „Torsades de pointes“
  • Hyperthyreose
  • Anstieg der Transaminasen über das 2-fache der Norm
  • neurologische Nebenwirkungen (Ataxie, Tremor, Polyneuropathie)
  • Lungenfibrose